Aufführung: Name

Die Schauspielerin Victoria Quesnel ist allein auf der Bühne und bringt die Worte der Autorin Constance Debré zu Gehör. Im Einklang mit der Kraft dieser großen autofiktionalen Erzählung erzählt sie den Weg einer Frau, die bereit ist, alles zu tun, um sich zu emanzipieren und sie selbst zu werden.

Dieser Name ist der von Constance Debré, die einen kurzen autofiktionalen Roman geschrieben hat, der 2022 veröffentlicht und von Hugues Jourdain erstmals für das Theater adaptiert wurde. In einem scharfen und brillanten Stil rechnet sie darin mit ihren eigenen Leuten ab; sie, die Enkelin und Nichte von drei Ministern, die die Geschichte des Landes geprägt haben; sie, die Tochter eines der größten Journalisten ihrer Zeit. Dieser „Name“, dessen Homonymie zu hören ist, ist auch der Name der Verweigerung. Weigerung, das bürgerliche Leben zu führen, das ihr vorherbestimmt war. 2015 verlässt Constance Debré ihren Mann, verliert vorübergehend das Sorgerecht für ihren Sohn und gibt ihren Beruf als Anwältin auf, in dem sie sich ausgezeichnet hatte, um ihr Leben zu ändern, Autorin zu werden und wiedergeboren zu werden. Frei.

Unter der Regie von Hugues Jourdain, der hier sein Talent, das Intime zu zerlegen, glänzend unter Beweis stellt, eignet sich Victoria Quesnel diese knochentrockenen, wütenden, authentischen und anspruchsvollen Worte an. Mit einem Stuhl und einem Paar Turnschuhen als einzigem Bühnenbild lässt sie uns in das Innere einer Frau eintauchen, die darum kämpft, all ihre Widersprüche zu lösen. Ohne Zugeständnisse oder Wohlwollen für sich selbst. Mit einer Radikalität, die nur von ihrem Anspruch auf absolute Freiheit übertroffen wird. Es gibt nur wenige Experimente der Selbstreflexion, die so ätzend sind.

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