Spektakel: ans Leben, ans Meer

Rebeccas Kindheit verbrachte sie in einer Bucht, abseits der Stadt, inmitten eines nur von Frauen bewohnten Weilers. Eingeklemmt zwischen den Klippen und dem Meer war ihr Alltag einst voller Möwen und Robben und vor allem voller Legenden, die sich in den Augen ihrer Mutter widerspiegelten. Unter ihren Nachbarinnen prägten sie besonders die alte Frau, die Geschichten webte, und Miranda, eine helle Fremde. Heute ruft sie vor uns ihre Geister herbei.

Julie Rossignol, eine junge Regisseurin aus Rochelle, liefert uns ein märchenhaftes Solo zwischen Fiktion und Realität. Als Spezialistin für Objekttheater schafft sie ein originelles visuelles Universum, in dem jedes Element mit Bedeutung aufgeladen ist und eine Figur oder einen Ort darstellt. Ein Stuhl, eine Comtoise-Uhr, Gummistiefel... werden so im Laufe der Geschichte zum Leben erweckt und führen uns durch ihre Entwicklungen.

Walter Bilirit ließ sich beim Schreiben des Dramas von den Legenden der Selkies inspirieren, die hauptsächlich aus der Folklore der Shetlandinseln stammen. Diese metamorphotischen Meeresbewohner sind mit Robben verwandt, die zu bestimmten Zeiten des Jahres ihre Felle ablegen und menschliche Gestalt annehmen. Die beiden Künstlerinnen überarbeiten dieses Märchen im Hinblick auf die Herausforderungen unserer Zeit, wie die Emanzipation der Frau und die Verbindung zwischen Mensch und Natur. Eine wunderschöne Legende, die vom Rauschen der Wellen und der Brise des Ozeans getragen wird.

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