Spectacle : La Loi du marcheur

„Oh, wir spülen nicht ab, wir machen das später und gehen ins Kino.“ Serge Daney, der schon früh von seiner Mutter in die dunklen Säle der Stadtteilkinos eingeführt wurde, ist ein berühmter Kritiker der Cahiers du cinéma und der Libération und teilt hier seine Liebe zur siebten Kunst. Reflexionen eines leidenschaftlichen und mitreißenden Mannes. Das Theater huldigt dem Kino!

Der Regisseur Éric Didry und der Schauspieler Nicolas Bouchaud haben sich des 1992 von Pierre-André Boutang gedrehten Films Itinéraire d'un ciné-fils bemächtigt, um die Stimme und die Gedanken dieses „Fährmanns“ des Kinos hörbar zu machen. Daney spricht über sein Leben, seine Reisen, das Kino und die Medien und bezeugt, was ihm das „Filme sehen“ über die Welt geschenkt hat.

Sein Wort ist eine „Odyssee“, ein Archipel von Inseln mit vielsagenden Namen: Rio Bravo, Die Nacht des Jägers, Der Tod auf den Fersen, Nacht und Nebel... Seine Reisegefährten sind John Wayne, James Stewart, Cary Grant, Buster Keaton, Jean-Luc Godard... Über seine vorbeiziehenden Gedanken hinaus wird unser Platz als Zuschauer und unsere eigene Beziehung zur Kunst hinterfragt.

Allein auf der Bühne reaktiviert Nicolas Bouchaud auf wunderbare Weise diese brillanten Worte, die er durch das makellose Spiel seiner Interpretation zum Leben erweckt und belebt. Er verkörpert kraftvoll die außergewöhnliche Freiheit des Tons dieses virtuosen Erzählers. Freude an der Sprache, elegant und verspielt, aber nicht nur. Oft witzig und immer treffend, ist diese Aufführung eine wunderbare Lektion über das Kino und das Leben!

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